Als treue Jünger des –paradoxerweise- niederländischen Powder-Orakels Meteo Morris, entschlossen wir uns seiner Prophezeiung zu folgen und uns auf die Suche nach den Früchten des iberischen Tiefdruckgebiets zu machen. Über 2 Meter in 48h wurden angesagt und ein Blick auf die Webcams schien zu bestätigen, dass die bisher grünen Hänge plötzlich in einer weissen Masse verschwunden waren.
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Bernie und seine reizenden Eltern haben wieder zu dem alljährlichen Touren- und Hüttenwochenende im Kaunertal geladen, worauf sich Team-Split natürlich sowohl organisatorisch als auch konsumatorisch beteiligte. Die Hamsterkäufe im Großmarkt an animalischem Gewebe und Hopfenblütentee stellten sich als geeignete Menge dar, um mit einer stattlichen Zahl von Gästen über das Wochenende zu kommen. Aufgrund der für diese Jahreszeit relativ hohen Schneegrenze entschieden für uns für den hochalpinen Tourenbereich am Kaunertaler Gletscher. Wir starteten um 7 Uhr und führen auf der mautpflichtigen Straße über die aus rießigen Steinen unverputzte Mauer des Gepatschspeichers 29 Kehren überwindet vorbei an dem Skilift Ochsenalm zum Ausgangspunkt der Tour auf 2.350 hm und schnürten glücklicherweise bereits in der Sonne unsere Boots und schnallten die Boards an.
Im Februar gab es nach einer langanhaltenden Schönwetterphase den lang ersehnten Niederschlag. Davor hatten sich ja bereits Frühjahrsverhältnisse in Form von Firn ab Mittag eingestellt. Also waren aufgrund der bereits sinkenden Schneedecke und schlussendlich bescheidenen Neuschneeprognose die Erwartungen eher verhalten. Aber das Kaiserwetter motivierte uns dennoch dazu, uns ins Gebirge zu stürzen.
Da nirgendwo ordentlich Schnee gefallen war, machten wir uns am Sonntag auf zu einer Tour im Paznauntal. Wir waren dort bereits einmal im Sommer zum Biken – große Empfehlung an dieser Stelle; gemütlicher Forstweg zum rauftreten, Abkühlung im Bergsee, kulinarischer Genuss auf der Hütte und teilweise ansprochsvolle Trailgaudi beim Abfahren) kannten diese Tour aber nicht vom Winter. Nach den Schneefällen im Nordstau die letzten Wochen haben wir uns als Tourenziel für dieses Wochenende einen der Niederschlagsmagneten in Österreich für unsere Tour ausgesucht: Der hintere Bregenzerwald um das Gebiet des Zitterklapfen. Der Startpunkt der Tour befindet sich nach dem Tunnel hinter Schoppernau auf der rechten Seite, wo oft schon einige Autos von Tourengehern parken (auf ca. 900m). Zu Beginn des Aufstiegs handelt es sich um eine wahre Genuss-Skitour, sanft ansteigend über Almwiesen hinauf zur Oberschalzbachalpe (1296m). Weiter geht es dann durch den Wald in das Tal hinein, welches immer enger wird. Hier eröffnen sich einem dann tolle Blicke zu beeindruckenden Eisfällen auf der Ostseite des Tales. Es geht weiter flach ins Tal hinein bis man eine markante, steile und enge Rinne sieht, die sogenannte Ruchwanne. Die gilt es dann zu besteigen, bis man auf dem Joch ist. Die Rinne ist zur rechten Seite von einer senkrechten Felswand abgeschlossen. Am Joch angekommen geht es immer auf dem Rücken in SO-Richtung auf den Gipfel des Ruchwanneneck (2170m) zu. Von oben bieten sich dann großartige Blicke über das Gebiet des Zitterklapfen. Insgesamt haben wir für den Aufstieg ca. 3.5h gebraucht. Von hier aus gibt es nun verschiedene Abfahrtsmöglichkeiten, entweder entlang der Aufstiegsspur, oder auch auf der Rückseite hinunter direkt nach Au/Schoppenau. Wir entscheiden uns für die Abfahrt entlang der Aufstiegsspur, hinunter durch die steile Ruchwanne. Besonders im oberen Teil der Abfahrt ist es nordostseitig und schattig, und daher finden wir hier noch sehr guten Pulver. Jauchzend geht es hinab durch das Tal und durch den Wald mit ein paar kleineren Jumps und Pillows, bis wir wieder glücklich unten am Parkplatz ankommen. Insgesamt eine landschaftlich reizvolle Tour, die bis auf eine kurze Forstweg-Passage ideales Skigelände auf breiten Waldschneisen und Almwiesen zu bieten hat. Tour Facts Ausgangsort: Postbus Haltestelle Schoppernau-Schalzbach Endort: Ruchwanneneck Höhenmeter Aufstieg: 1300hm Höhenmeter Abfahrt: 1300hm Dauer: ca. 4-5h Immer wenn der Meteorologe des Vertrauens einen "Big Dump" prophezeit, gibt es ein paar mehr oder weniger gesegnete Regionen, denn nicht jedem gebührt des weiße Gold. Jedem Powfreak in Innsbruck hats das jedoch schon längst ins Hirn graviert: "Kommt ein Nordstau, bekommt die Nordkette immer ordentlich was ab". Noch besser, dass die Nordkette noch an der Haustüre jedes Innsbruckers liegt. Als der Winter sich zum ersten Male in der Saison 2017, genauer gesagt am 15. Jänner sich zu Wort meldete hieß es für uns nur eines: Früh aus den Federn und rauf auf die Seegrube aka „Gruabn“. Als wir an der Talstation Hungerburg ankamen, schien jedoch jeder schneesportbegeisterte Innsbrucker, also eben ganz Innsbruck, die selbe Idee gehabt zu haben. Eine ordentliche Menschenmasse marschierte unter Einsatz von ordentlichen Drängeleien a la "NoFriendsOnPowderDays" zum Drehkreuz. Jemand mit Klaustrophobie würde hier glauben sein letztes Stündchen hat geschlagen... So war es uns trotz höchstem Einsatz nicht möglich die erste Gondel zu erwischen. Es reichte lediglich zur zweiten Gondel. Jeder, der noch nie auf der Gruabn war mag wohl denken, es sei genug für alle da und uns ist ein wenig viel Chemie beim Board wachseln ins Hirn gestiegen… aber nein! Es geht um die Karrinne. Eine schmale steile Rinne gefüllt mit 1 Meter Pow. Öffnen sich die Tore der Gondel heisst es den Grad zur Rinne rüber laufen. Ein wenig wie bei einem Wettlauf, bei welchem die erste Line der Hauptpreis ist. Am Kar angekommen eröffnet sich dann eine Abfahrt, welche selten zu übertreffen ist. Setzt man zB einen saftigen Turn, bei welchem man sich selbst einstaubt, bekommt man erstmals eine Ladung Schnee in den Mund und für 2 Sekunden ein komplettes Whiteout. Obwohl die Freerider der ersten Gondel bereits ihre „Spuren hinterlassen“ hatten war die Abfahrt dennoch ein Hochgenuss. An diesem Tag war eine Talabfahrt ohne weiteres möglich, weshalb wir uns die kompletten 1000hm Powder Abfahrt gönnten. Unten angekommen erwartete uns dann das selbe Warte-Drängelspiel wie bei der ersten Fahrt. Am Hafelekar hikten wir bei der nächsten Abfahrt länger den Grad Richtung Osten und zogen dort unsere Spuren talwärts. Für ein Teil des Teams war das der erste Tag im Jahr im Powder, jedoch womöglich in seiner Schneemenge und Qualität wohl schwer zu übertreffen.
Leider leidet an solchen Tagen auch oft die bildliche Dokumentation, denn wer will an so einem Tag schon Fotos machen? :D Bitte Frau Holle schick uns mehr davon! Nachdem ein weiterer Schwung frischen Neuschnees letzte Woche in Salzburg fiel, hat sich Team SPLIT erneut dazu entschieden, Richtung Osten aufzubrechen. Diesmal wurde das Freeride-Paradies Krippenstein als Ziel auserkoren, welches für seine umfangreichen hike & freeride Möglichkeiten gepriesen wird. Und das Gebiet hielt was es versprach, unsere ersten beiden Abfahrten vom Gipfel bis hinunter ins Tal (1500hm!) gingen über kupiertes Gelände, das über weite Hänge, enge Rinnen, steile Klippen und lichtem Wald alles zu bieten hatte. Aber es gilt aufzupassen, da sich im Gebiet unzählige sogenannte ‘Dolinen‘ befinden - trichterförmige Einstürze in der Erdoberfläche, die durch das Lösen von Gestein im Untergrund entstanden und bei Neuschnee leicht zu übersehen sind! Aber nach zwei Abfahrten machte uns die Seilbahn und nicht die gefürchteten Dolinen einen Strich durch die Powder-Rechnung - der Betrieb musste aufgrund technischer Gebrechen für den Rest des Tages eingestellt werden… Groß war die Enttäuschung, aber was blieb uns anderes übrig als unser (weißes) Glück woanders zu probieren. Nachdem wir uns mit einigen Einheimischen ausgetauscht hatten, entschieden wir uns weiter nach Gosau (Dachstein West) zu fahren, was sich als Volltreffer erweisen sollte. Bereits bei unserer Ankunft am Zwieselalmlift fiel uns ein kurzes aber bis zu 40Grad steiles weißes Face auf, welches in einer langen Waldschneise und einem (bis oben hin zugeschneiten) Bachbett mündete. Wir beschlossen, uns dieses gleich einmal aus der Nähe anzusehen. Oben angekommen fanden wir uns zu am Einstieg einer ca. 800hm langen knackigen Waldabfahrt, welche zu unserer Überraschung noch komplett unverspurt war. Aus der Nähe sahen wir auch dass durch die große Menge an Neuschnee sich wie eine Art ‘Spine‘ in den Steilstufen gebildet hatte, welche man aus den Alaska-Videos kennt. Sofort beschlossen wir diese zu befahren, und so ging es nach dem kurzen Steilstück weiter über Pillows, Bachstufen und durch lichtem Wald hinunter zum Gosausee. Von dort mussten wir kurz über die Talstraße zurück zum Lift stapfen, was sich aber aufgrund der Abfahrt vollkommen lohnte. Als nächste Variante wählten wir die ‘Steinriesn‘-Skiroute, welche am Einstieg mit einer tief eingeschnittenen Felsrinne begann. Später ging die Variante dann aber über mäßig steile Almwiesen sanft dahin, was für Genussturns pur sorgte. Insgesamt bleibt zu sagen dass die Gebiete rund um den Dachstein mehr als eine Reise wert sind und viel Abwechslung bieten. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein dass das Team SPLIT dieser Gegend einen Besuch abstattet. Diesmal ist Team SPLIT auf seiner Suche nach dem weißen Gold tief in den Osten vorgedrungen, nämlich in das Land der Schneebären – die Tauplitz (wird wirklich so genannt :-). Dies ist der Ort, wo seit dem 3. Jänner die Schneerekorde purzeln - und der Berg hielt was er versprach. Schon bei der Auffahrt mit dem Tallift staunten wir nicht schlecht über die fast 2m trockenen Pulver, welcher unter uns lag. Oben angekommen fuhren wir weiter mit dem Sessellift ‘Lawinenstein‘ hinauf zum höchsten Punkt des Skigebiets auf 1800m. Von dort hat man dann Zugang zu einer extrem abwechslungsreichen, 600hm langen Waldabfahrt hinunter zur Talstation ‘Mitterstein‘, gespickt mit feinsten pillow lines, kleinen Rinnen, diversen Felssprüngen etc. – ein Waldspielplatz zum Austoben. Danach nur schnell wieder hinauf mit der Gondel und das Ganze noch einmal. Da abgelegen von großen Städten und schwer zu erreichen ist man hier auch fast alleine auf und neben der Piste unterwegs, was heißt, dass man diese Abfahrt gute 10mal (!) machen kann und immer noch frische Spuren findet. Somit war Spaß den ganzen Tag garantiert, und auch wenn die Steilheit der Hänge keine Hochgeschwindigkeit zulässt, so kommt man wenn man tree runs liebt voll auf seine Kosten. Insgesamt ein Rund um gelungener Ausflug, und dieser Fleckchen Steiermark wird uns mit Sicherheit in guter Erinnerung bleiben. Ein freies März-Wochenende nahte und die angezeigten Schneehöhen der Messstationen in Tirol lenkten unseren Blick Richtung Außerfern. Da die steigenden Temperaturen ab Mittag schon recht prekäre Lawinensituationen erwarten ließen, war für uns klar, dass eine Anreise von Innsbruck aus sehr früh beginnen werden müsste. Wer steht schon gerne am Wochenende früher auf, als unter der Woche zum Arbeiten? Um uns somit die morgentliche Anreise zu ersparen, beschlossen wir Freitag Abend los zu ziehen und in den Bergen auf einer Hütte zu nächtigen. Ein Erwachen in den Bergen ist definitiv besser! Unsere Wahl fiel somit auf die Hanauer Hütte, denn dort wurde ein Winterraum versprochen. Dick bepackt mit Proviant für Abendessen, Frühstück und Jause sprangen wir ins Auto und machten uns auf den Weg zu unserem Ausgangsort „Boden“ auf einer Höhe von 1356. Schnell die Prior Boards aufgefellt, Stirnlampe an und los gings. Es hatte mittlerweile schon stark angefangen zu schneien und der Schnee war aufgrund der Temperaturen knapp an der 0-Grad Grenze sehr pappig. Nach beinahe 2 Stunden erreichten wir die Hanauer Hütte auf 1922. Obwohl es nur knapp 600 Höhenmeter waren, machte sich die Distanz ins Tal an der „Aufstiegs“-Zeit bemerkbar. Aufgrund des Schneefalls wars schon sehr schwer die Spuren unserer Vorgänger nicht zu verlieren. Die Dunkelheit war hierbei keine große Hilfe... Oben angekommen waren wir erstmals positiv überrascht von dem Luxus, welcher uns erwartete. Das Matratzenlager bat genügend Platz für eine ganze Fussballmannschaft. Der Raum zum Essen und Kochen war getrennt vom Schlafraum, weshalb wir Spätankömmlinge die bereits schlafenden Bergkameraden nicht stören mussten. Wir fühlten uns eher wie in einem Chalet. Früh aufgestanden ging es nach reichhaltigem Frühstück los Richtung Parzinnspitze. Als wir los starteten war alles noch in eine Nebeldecke gehüllt und es ließ sich nur anhand des GPS/Kompasses die richtige Spur Richtung Gipfel ermitteln. Doch Frau Holle meinte es gut mit uns und machte für uns schön Pause und es eröffnete sich ein schöner „Bluebird“. So war der Aufstieg ein Genuss. Wir beschlossen auf der Ostseite des Gipfels auf zu steigen um dann um den Gipfel stapfend hinten Nordseitig abfahren zu können. Dies kam sowohl dem Aufstieg als auch der Abfahrt zugute. Sicher aufsteigen und im Powder abfahren. Die Sonne war nämlich schon sehr stark. Nach der Abfahrt des Nordhangs beschlossen wir nochmal schnell auf zu fellen und die Scharte zwischen Schneekarlesspitze und Dremelspitze für eine weiter Abfahrt in Angriff zu nehmen. Oben angekommen übermannte uns der Übermut und wir glaubten noch ein wenig eine Rinne rauf zu stapfen. Schon nach den ersten 20 Metern bemerkten wir eine eigenartige dünnere Gleitschicht, welche wir nur in dieser Kammregion bemerkten. 5 Schritte später löste sich der Hang vor uns ab und glitt 30m Richtung Tal. Zum Glück brach dieses unmittelbar vor uns ab und niemand wurde erfasst. Wir brachen sofort ab und begannen die Abfahrt Richtung Hanauer Hütte. Dort erwartet uns bereits eine Kollegin mit einem „Alpencocktail“ mit streng geheimen Zutaten ;) Mit diesem ließen wir den Tourentag genüsslich ausklingen und genossen noch die letzten Sonnenstrahlen.
Anschließend beschlossen wir die Abfahrt zum Parkplatz durchs Tal an zu treten. Ein absolut gelungener Kurztrip mit komfortabler Nächtigung, spitzen Abfahrten und leider auch einem Schreckmoment! Im März wurden wir von Bernie (vielen Dank an dieser Stelle;-) auf ein Tourenwochenende auf der Hütte im Kaunertal eingeladen. Nach später Ankunft stieß uns beim Öffnen der Tür schon der Ripperl-Duft in die Nasen, welche wir gleich als Stärkung für die bevorstehende Tour bis zum letzten Rest aufputzen mussten. Nach einer doch recht kühlen und kurzen Nacht begrüßte uns morgens vom Fenster aus unser Tourenziel – Gallruth. Den optischen Eindruck, dass es ein ziemlich langer Hatscher werden wird, bestätigten am nächsten Tag unsere Oberschenkel. Wir starteten von der Hütte aus zuerst die Gleitsportgeräte tragend, aber bereits nach 200 Metern konnten wir unsere Prior-Boards anschnallen und dem Wirtschaftsweg und später einen Steig durch den Wald folgend, die weite Strecke innerhalb von ca. einer Stunde bis zum Eingang des Tunnels hinter uns bringen. Stirnlampen auspacken und hinein in die ungewisse Dunkelheit. Nach einer halben Stunde in teils gebückter Haltung und unzähligen Ausfallsschritten, um Lacken auszuweichen und die Schuhe trocken zu halten, erblickten wir wieder Licht am Ende. Wir bewegten uns nun über Almwiesen wieder in der bevorzugten Fortbewegungsart vor und brachten drei Steilstufen zuerst in Richtung Süd, dann in Richtung Ost hinter uns. Nach jeder Geländestufe eröffnete sich wieder feines Abfahrtsgelände und die Motivation stieg wieder, trotz der körperlichen Mühen. Schlussendlich entschieden wir uns aufgrund des langen und mühsamen Rückwegs bis zur Hütte auf einer Höhe von ca. 2.500 m und nach 4, 5 Stunden Aufstieg dafür, die Felle in den Rucksack zu packen und über das herrliche Gelände wieder Richtung Tunnel zu fahren. Bei der Hütte angekommen wurde prompt das wohlverdiente Bier gezapft und die letzten Minuten in der Sonne Energie getankt, bevor wieder die Dunkelheit und Kälte im Tal Einzug hält. Um Weihnachten herum hätte sich wohl so mancher Alpenbewohner am liebsten auf einen anderen Kontinent gewünscht, um der europäischen Schneedürre zu entkommen. Team SPLIT hat dem Wunsch Taten folgen lassen und sich kurzerhand in Team SPLIC verwandelt – Shred Pow Lines in California! Dank des El Nino Phänomens ging diesen Winter in Kalifornien eine mehr als dreijährige Dürre zu Ende, was bereits im Dezember 2015 zu recht ansehnlichen Schneehöhen in der Sierra Nevada führte. Ziel des Splitboard-Trips war somit die Pear Lake Hut im Sequoia-Nationalpark, Heimat der Mammutbäume. Die Hütte liegt, wie der Name vermuten lässt, neben einem Gebirgssee auf ca. 2800m Seehöhe, umrahmt von einer eindrucksvollen Bergwelt. Diese muss man sich aber zuerst einmal verdient haben, befindet sich die Hütte doch ca. 10km und 700 Höhenmeter entfernt von der letzten Straße und Zivilisation. Das heißt, dass zunächst einmal Equipment und Proviant für 3 Tage Hüttengaudi quer durch die kalifornische Wildnis geschleppt werden musste. Außerdem gab es auf dem Weg zur Hütte mehrere An-und Abstiege, was dazu führte dass auch skifahrerisches Können auf Splitboard-Fellen gefragt war. Aber nach 5 Stunden Marsch durch beeindruckende Wälder und über zugefrorene Seen kamen wir endlich erschöpft aber glücklich an der Hütte an. Ein kurzer Rundumblick auf die umliegenden Gipfel lies das Freerider-Herz bereits höher schlagen, offenbarten sich doch einige steile Rinnen, die auf eine Befahrung warteten. Somit ging es nach kurzer Koch- und Kartenspiel-action erwartungsfroh ins Bett. Der nächste Tag begrüßte uns mit Sonnenschein und warmen Temperaturen. Erinnerung: Der Sequoia -Nationalpark liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Sizilien! Das heißt selbst im Hochwinter hat die Sonne eine unglaubliche Kraft, was dazu führt, dass man auf der Nordseite wunderbaren Pulver und südseitig Frühlingsschnee vorfindet. Wir ließen nicht viel Zeit verstreichen und machten uns mit unseren Splitboards gleich auf den Weg zum ersten Grad. Alle Aufstiege um den See rum haben nicht mehr als 500 Höhenmeter, und so hatten wir unser Ziel, den Kammrücken, bald erreicht. Oben angekommen sahen wir eine steile enge nordseitige Rinne auf der anderen Seite des Sees, die unser nächstes Ziel sein sollte. Mit schnellen Turns schwangen wir uns hinunter Richtung des gefrorenen Sees, wo der Aufstieg zur Rinne wartete. Erst in immer enger werdenden Kehren und am Schluss mit dem Board im Arm geradeaus hochstapfend kämpften wir uns nach oben. Auf über 3000m kam man durch die dünne Luft ziemlich schnell an seine Grenzen, aber der Ausblick und die Abfahrt durch die über 40 Grad steile Rinne entschädigte für alles. Nach einer weiteren gemütlichen Nachmittagsrunde auf der Südseite des Gebirgszugs beendeten wir den Tag mit einem wohlverdienten Bier auf der Hütte. Der nächste Tag überraschte uns mit starkem Schneefall und ca. 10cm Neuschnee. Da bei dieser Sicht im Hochgebirge nichts zu holen war, entschieden wir uns zur Rückkehr in die Zivilisation, aber nicht ohne vorher einen Abstecher durch den Wald der Baumriesen zu nehmen. Als wir an der höchsten Stelle im Wald ankamen bahnte sich plötzlich die Sonne ihren Weg durch die Wolken und wir stürzten uns ohne längere Pause jauchzend durch die wunderschöne Winterlandschaft Richtung Tal. Fazit: California is a skiers’ dream on such winter days! Der wahrscheinlich größte Unterschied zum Touren-gehen daheim ist die Tatsache dass man (fast) alleine auf seinen Fellen in der Bergwelt unterwegs ist – Ski Tour gehen ist nicht der Lieblingssport eines gewöhnlichen Kaliforniers! So mussten wir an unserem Wochenende die Hütte (und damit die Bergwelt) mit ganzen 5 anderen Schneeschuhwanderern teilen:-) Wild und frei. Das sind wohl zwei der stärksten Gefühle, die wir bei unseren Touren empfinden. Sie motivieren uns immer wieder dazu steile Flanken, lange Grate und unzählige Höhenmeter hinaufzusteigen und sie dann wieder in kürzester Zeit hinunter zu fahren. Der Wilde Freiger (ital. Cima Libera), das Ziel unserer letzten Tour am Donnerstag, hat dies sehr treffend namentlich zusammengefasst. Der Gipfel thront über dem Wilder-Freiger Ferner und Grüblferner auf österreichischer Seite und dem Übeltalferner auf italienischer Seite. Letzterer ist nicht nur der größte Gletscher der Stubaier Alpen, sondern der größte ganz Südtirols. Darauf zu gehen erinnert einen daran wie klein man ist umgeben von dieser gewaltigen Bergwelt und man kann sich, fernab des Trubels des Zuckerhütl, voll und ganz der Rauheit der Natur widmen. Aber nun genug geschwärmt und zu den Details zu unserer Tour: Wir beschlossen das Ganze mit der „lazy version“ anzugehen und nahmen daher um 8:30 die ersten Lifte am Stubaier Gletscher zu Hilfe und stiegen an der Bergstation des Fernauer 6er Sessellifts aus. Von dort kreuzten wir so hoch es ging auf den Pfaffenferner um uns einige Aufstiegs-Höhenmeter zu sparen. Dann hieß es jedoch trotzdem Auffellen und schon kamen uns die Karawanen, ausgerüstet mit Seilen, Pickeln, Steigeisen und Bergführer, entgegen, um den beliebtesten Gipfel der Region, das Zuckerhütl (3507m), zu erklimmen. Kurz nach dem Pfaffenjoch rechts abgebogen sahen wir schon unser erstes Etappenziel, den viel weniger begangenen Wilden Pfaff (3456m). Bis zum Pfaffensattel waren wir Teil der Skitouren-Karawane, dann bogen wir aber links ab und gingen in wenigen Spitzkehren auf den „Pfaff“. Außer uns waren noch 2 weitere Skitourengeher an diesem Tag am Pfaff und wir beobachteten bei einer kleinen Jause wie die „Ameisen“ die steile Gipfelflanke des Zuckerhütls hinauf marschierten. Für uns hieß es erstmals Pickel und Steigeisen anlegen und die Boards an den Rucksack packen um die steile Ostflanke des Wilden Pfaff in Richtung Müllerhütte abzuklettern. Der Pfaff, der von der einen Seite so unscheinbar wirkt, zeigt sich auf der Anderen von seiner wahren Seite. Hier ist er ein rassiger und steiler Gipfel, dessen Grat in den Pfaffennieder mündet und Teil der Staatsgrenze bildet. Der Abstieg ist am kritischsten Stück mit einem Fixseil gesichert, ansonsten muss man sich auf seine eigene Trittsicherheit verlassen. Die Kletterei geht jedoch sicherlich nicht über den zweiten Schwierigkeitsgrad hinaus und daher war auch kein Seil notwendig. Als Mindestausrüstung sind aber jedenfalls Steigeisen gefragt. Es wäre an diesem Tag wahrscheinlich sogar möglich gewesen relativ bald, aber mit viel Vorsichtigkeit und einigen Abkletter-Passagen, von relativ weit oben in südwestliche Richtung abzufahren. Unten am Übeltalferner angekommen fuhren wir in eine Mulde südlich der Müllerhütte, wo wir dann wieder auffellen mussten. Hier hat man einen sehr schönen Ausblick auf das wunderbar gelegene Becherhaus, die massiven Gletscherzungen südlich der Sonklarspitze und den beliebten Botzer im Süden. Und natürlich auch auf unser Tagesziel den Wilden Freiger. Zwar nicht allzu steil, aber dennoch lang, ging es zuerst direkt dann in Spitzkehren direkt zu dem Wilden Freiger (3418m), der bis einige Meter unter dem Gipfel im Skimodus erreicht werden konnte. Die Höhe macht einen hier dann doch zu schaffen und man merkt, dass man fast die gesamte Zeit, der sehr langen Tour, auf über 3000m unterwegs ist. Also erstmals Tee trinken, Schokolade essen und die Bergwelt auf sich wirken lassen. Vom Gipfel aus kann man unzählige zukünftige Projekte planen und sich zahlreiche Besteigungen und Steilrinnen ausdenken. Wieder zu Kräften gekommen machten wir uns daran die Abfahrt zu studieren, denn der Wilde-Freiger-Ferner über den wir abfahren sollten, ist bekannt dafür sehr spaltenreich zu sein. Zumindest augenscheinlich waren keine gröberen Spaltengebiete, bis auf die offensichtlichen oberflächlichen und massiven Gletscherbrüche, auszumachen. Wir wussten aus dem Studium der AV-Karte, dass es möglich war vom Gletscherfeld riders left durch eine Rinne auf das Gletscherfeld riders right zu wechseln. Ein Teil der Gruppe verfolgte diesen Weg, während der restliche Teil sich weit riders-right knapp unter den Felswänden hielt und so kamen alle bei sehr gemischten Schneeverhältnissen sicher unten an. Südwestlich vom Grünausee mündete unsere Abfahrtsroute in zwei nebeneinander liegenden Rinnen, die noch teilweise ein wenig Powder boten. Dann stark nach riders left gezogen bis das Gelände wieder steiler wurde. Hier mussten wir nun wieder auffellen und links unter Felsbrüchen vorbei bis zur Sulzenauerhütte spuren, wo schon unzählige Spuren von den Abfahrern, die über den Sulzenauferner vom Zuckerhütl gekommen waren, zu sehen waren. Die Abfahrtsroute von der Sulzenauerhütte folgt dem Sommerweg und führt in einem komplett flachen Hochplateau im sogenannten „Moos“ an der Sulzenaueralm vorbei. Hier mussten wir ein letztes Mal und schon ziemlich erschöpft hinausschieben um dann über den sehr ausgefahrenen Wanderweg bis zur Grawaalm abzufahren. Nach gut acht Stunden am Berg endete der sehr lange und eindrucksreiche Tag dann im Skibus wo wir neben den nach Alkohol duftenden angetrunkenen letzten Gästen der Apres-Ski Schirmbar des Stubaier Gletschers relativ bald einschliefen. Fazit: Sehr schöne, anstrengende und anspruchsvolle Gletschertour auf dem größten Gletscher der Stubaier Alpen, abseits des Trubels der beliebteren Stubaier Gipfel. Die Tour erfordert Gletscherausrüstung und Ausdauer und führt über teilweise sehr spaltenreiches Gelände, sowie steile Gratkletterei. Tour Facts Ausgangsort: Mutterbergalm, Stubaier Gletscher Bahnen, Neustift im Stubaital Endort: Grawa Alm, Neustift im Stubaital Höhenmeter Aufstieg: 904m Höhenmeter Abstieg/Abfahrt: 2412m Distanz: 13,4km (Aufstieg: 6,0km) P.S. nur 300m vom Gipfelkreuz des Wilden Freigers gibt es einen Signalgipfel, dessen Messwerte man auf der Seite des Südtiroler Lawinenwarndienstes abrufen kann und für die Tourplanung sehr hilfreich ist.
Seriöse Freerider, die schon einmal von Innsbruck Richtung Brenner über die Europabrücke gefahren sind, haben sie sicher schon oft bewundert. Die zwei wunderschönen Rinnen, die sich in all ihrer nordseitigen Steilheit dem motivierten Auge präsentieren. Lange haben wir im Team SPLIT über die Befahrung einer dieser Rinnen gesprochen und am Samstag haben wir dieses Projekt bei strahlenden Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen dann auch in die Tat umgesetzt.
Heute ging es ins hinterste Ötztal um einen Kampf weiterzuführen der bereits vor einigen Jahren begonnen hatte. Die Rede ist von der Besteigung des Granatenkogels, einem 3318m hohen Klotz der mit seiner extrem steilen Nordwestflanke Freerider-Herzen höher schlagen lässt. Nachdem vor 2 Jahren die Besteigung nach Schlechtwettereinbruch am Grat scheiterte, wurden diesmal bessere Bedingungen gewählt: 12 satte Sonnenstunden und blauer Himmel über Tirol, perfektes Wetter also für das Projekt.
Wir entschieden uns dann für eine Tour auf die Wankspitze, da diese auch bei angespannterer Lawinensituation noch gut befahrbar war. Zusätzlich verlockend war dort, dass man sich am Gipfel noch entscheiden konnte, welche Abfahrt man wählen möchte. Einerseits konnte man die sichere Abfahrt über den Aufstiegsrücken wählen und andererseits konnte man die Westflanke nach einer kleinen Kletterpartie befahren. Die "Mieminger" nannten diese Abfahrt liebevoll schlichtweg „Hölle“.
Ein Teil unseres Teams machte sich am letzten Tag des Jahres 2014 auf, um das neue Jahr über Innsbruck einzuläuten.
Obwohl die Bergbahnen Glungezer offiziell noch nicht geöffnet war, fuhr der Sessellift zum Halsmarter für Tourengeher. Anschließend fellten wir auf, um die letzetn Höhenmeter über die Piste aufzusteigen. Dies erschien uns aber dennoch als herausfordernd, da unsere Rücksäcke mit Fondue-Set, Getränken und Lebensmitteln vollgestopft waren. Doch plötzlich ertönte ein Hupen, das uns davor verschonte, die Kräfte unnötig für den Aufstieg zu vergeuden. Oben angekommen, schaufelten wir erstmal den Eingang frei und heizten ordentlich ein, um für die sportlichen Damen, die es vorzogen aus eigener Kraft aufzusteigen, einen wohlverdienten Tee mit Schnaps zu kredenzen. In der Silvesternacht wurde dann lange gegessen, einiges getrunken, etwas geschunkelt und ein bisschen geschlafen. Am darauffolgenden wunderschönen Tag machten wir uns noch von der Hütte aus auf eine kleine Tour, um noch ein paar schwünge in die traumhafte Winterlandschaft zu setzten. Alles in Allem ein sehr gelungener Abend mit bester Gesellschaft und mit gewaltigem Blick über Innsbruck.
Aufgrund des guten Wetters beschlossen wir, am Wochenende eine Tour zu gehen. Der Samstag viel wegen der Weihnachtsfeier vom Vortag leider flach, aber am Sonntag schafften wir es dann doch. Da Gletscher-Skigebiete derzeit vermutlich so überfüllt wie das Höttinger Schwimmbad sind, fiel die Wahl auf eine gemütliche Tour abseits von überfüllten Parkplätzen und Warteschlangen.
Diesmal ging es mit Liftunterstützung auf 3000 m. Allerdings mussten wir uns noch die Zeit bei gemütlichem Westwind vertreiben, da aufgrund der Brise noch nicht alle Lifte offen hatten. Auch eine Nachfrage beim Liftwart führte nur zu einer verbal unverständlichen Auskunft. „AUFI AUFI!!!“ wollten wir zwar, aber „AUSSI AUSSI!!!“ sollten wir. Aber bekanntlich gibt es ja in den Seitentälern des Inntals diverse Ausdrucksmöglichkeiten. Nachdem der Winter weiterhin auf sich warten lässt, begaben sich Teile des Teams dieses Wochenende auf unbekanntes Terrain in den heimischen Bergen – Ziel: Nederhütte in Obergurgl, Epizentrum des Abend- bzw. Oberländischen Apres-Ski. Bereits beim Betreten der Hütte schlägt einem der wollig-warme Jagatee Duft entgegen, und die Gesichter der Hüttenbesucher sprechen Bände – hier wird gebechert.
Jedem Freerider der schon mal in der Schlick 2000 war, fallen sofort die markanten Rinnen gegenüber dem Skigebiet ins Auge. Nachdem die Schlick seit 20 Jahren mein Home-Resort ist, war es schon sehr lange mein Wunsch eine dieser 600 Höhenmeter langen und bis zu 50 Grad steilen Couloirs zu befahren. Letzten Freitag war es soweit und ich durfte mir einen Traum erfüllen... Zwar nicht mehr ganz aktuell, aber trotzdem spannend... Aufgrund der aktuellen Schneesituation in den nördlichen Randalpen im Februar wurden schon länger Pläne geschmiedet in die schneereicheren Gefilde des Südens auszuwandern. Mitte Februar war’s dann soweit. Einstimmiger Entschluss (zu zweit) Reischach im Pustertal. Übers Wochenende wurden wir von Splitboards.eu zu ihrem Event Climb The Mountain eingeladen. Neben einem coolen Testival mit verschiedenen Marken, wie z.B. unsere Freunde von GoodBoards, war ein Splitboardrennen und gemeinsames Snowboarden angesagt. Das Zweite Event des Tages am Silvretta Montafon war das Freeride World Tour Open Faces Qualifier, bei dem auch die Weltelite anwesend war und ihre Skills mehr als zur Schau stellten. Ein riesiger Double-Drop und anschließender 8-10 Meter Drop mit 360 eines Skifahrers ließen uns auf unseren VIP Plätzen in der Gondel nicht mehr ruhig sitzen. Seit einer Woche kein Neuschnee, Temperaturen bis zu 17°C und dauerhaft ungetrübter Sonnenschein. Die einen liegen schon oben ohne im Park herum, die anderen suchen sich alternativen. Aber auch für Wintersportler gibt’s gute Nachrichten. LWS 1 ganz egal wo! Für uns in diesem Fall: Sonnenaufgang im Gebirge. |
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February 2020
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