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Pow Tall: Auf den Spuren der Powder Tapas

5/2/2020

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Als treue Jünger des –paradoxerweise- niederländischen Powder-Orakels Meteo Morris, entschlossen wir uns seiner Prophezeiung zu folgen und uns auf die Suche nach den Früchten des iberischen Tiefdruckgebiets zu machen. Über 2 Meter in 48h wurden angesagt und ein Blick auf die Webcams schien zu bestätigen, dass die bisher grünen Hänge plötzlich in einer weissen Masse verschwunden waren.
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So waren wir nicht schlecht überrascht als sich einige Teammitglieder des Team SPLIT 24h nach Entschluss in Barcelona zusammenkamen um mit dem Powdermobil in die Pyrenäen zu starten. 3,5h dauert die Fahrt aus Barcelona Richtung Boi Tall in etwa, dazu kam – sehr spanisch – ein Mitternachts-Stopp um ein paar Tapas zu verzehren. Wie uns von unseren katalanischen Wirten erklärt wurde, befanden wir uns gerade in der Woche des Schweins, so waren sämtliche Tapas auf Schweinefleisch basierend, sogar der Cheese-Cake hatte ein Topping mit Schweinemarmelade…
Boi Taull (ausgesprochen Pow Tall), das höchstgelegene Skigebiet der Pyrenäen zwischen 2020 und 2751m Seehöhe, war unser Ziel. Wir wollten hoch bleiben um sicherzugehen, dass der Schnee vom südländischen Klima nicht gleich weggeschmolzen wird. Für unsere kurzfristige Entscheidung in südliche Gefilde zu ziehen war auch der Faktor entscheidend, dass ein guter Freund erst vor kurzem in ein nahegelegenes Bergdorf gezogen war und uns ein Zimmer und seine Gastfreundschaft in seinem alten Bauernhaus anbot.
Am ersten Tag, unterwegs aus Montanuy, einem Dorf mit stolzen 215 Einwohnern, in das Boi Tal wurden unseren hohen Erwartungen etwas gedämpft. Weit und breit war keine Spur von Schnee, anstatt dessen nur eine dicke Wolkendecke. Doch nachdem wir uns die ca. 30 km lange Landstraße im Vall de Boi, an den Ski-Dörfern Boi und Taüll, entlang arbeiteten nahmen die Schneemengen langsam zu und letztendlich waren doch beträchtliche Schneemengen an der Talstation anzufinden. 
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Das Ausmaß des Skigebietes war zu diesem Zeitpunkt nicht auszumachen, da die Sicht nur den Blick bis zur nächsten Liftsäule erlaubte. Auf gut Glück fuhren wir mit einem der Sessellifte, der an das Österreich der 80er Jahre erinnerte, in die dichten Wolkenmassen und auf noch besseres Glück dann wieder durch ein White-Out hinunter. Man sah nicht viel, aber Powder gab es massig, so viel war klar.
Die Locals gaben uns Tipps uns bei der Sicht eher im Gebiet „Teletubby“ aufzuhalten, welches verspieltes, leicht bewaldetes Gebiet war und einem zur Anfahrtsstaße unter dem Skigebiet brachte. Keine lange Abfahrt, aber der viele Schnee ließ das Freeride-Herz dennoch höher schlagen. Schon bevor wir ankamen und nach Gesprächen mit den anderen Freeridern war klar, dass das Zentrum des Freeridens in Boi Taüll sich um den höchsten Punkt des Skigebiets, den Puig Falco, drehte. Da hat es uns natürlich nicht gefreut, als wir herausfanden, dass der Lift der hinaufführt seit über einem Monat wegen einer defekten Liftsäule außer Betrieb ist. Dennoch planten wir am nächsten Tag den Falco zu besteigen, denn vom nächst gelegenen Lift waren es nur 200 Höhenmeter.​
An diesem Tag machten wir noch mehrere Abfahrten im Teletubby Gebiet und auch ein paar Treeruns auf der gegenüberliegenden Seite. Aufgrund verschlechternder Sichtverhältnisse brachen wir nach einem halben Tag dann aber ab, schließlich war für den nächsten Tag blue-bird angesagt.  
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Am nächsten Tag wachten wir mit überraschenden 10cm Neuschnee und einer dichten Nebeldecke auf. Da das Skigebiet leider zum Großteil über der Baumgrenze liegt waren wir zunächst skeptisch ob der erhoffte Traumtag Wirklichkeit werden würde. Glücklicherweise brachen aber noch am Vormittag die Wolken auf, und volle Vorfreude und jauchzend fuhren wir sofort mit dem zweithöchsten Lift hoch. Oben angekommen hatten wir perfekte Sicht auf die umliegenden Gipfel. Was dabei besonders auffiel waren die eher wenig felsdurchsetzten Berge, was dazu führte dass der Schnee sie komplett eingepackt hatte und sie dadurch eher an Alaska als an die Iberische Halbinsel erinnerten. 
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Schon bei der Auffahrt fielen uns die steilen Flanken nördlich des Liftes auf, die man einfach durch traversieren erreichen konnte. Zu unserem Erstaunen kreuzte noch niemand in diese Hänge. Dies zeigte bereits einen wichtigen Unterschied zum powdern in Österreich: Die Konkurrenz um die steilen Abfahrten ist eher gering, die meisten Freerider bleiben eher pistennah und im flachen Gelände. Somit kreuzten wir ein ums andere mal vom Lift aus in die steilen Hänge und hinterließen unsere Spuren. Einziger Nachteil: Pro Abfahrt sind zwei Fahrten mit den langsamen und altersschwachen Liften notwendig. Dies gab aber Zeit um die umliegenden Gipfel noch genauer zu studieren, und dabei fiel uns sofort ein höhergelegener Kamm auf der zu einer steilen Nordrinne führte. Unverzüglich entschieden wir uns zu der ca. 15minütigen Stapferei den tiefverschneiten Kamm entlang, wo wir auf halben Weg an der Schneemessstation vorbeikamen die uns vor 3 Tagen aus Österreich in die Pyrenäen gelockt hatte.
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Am Einstieg angekommen blickten wir in eine steile und teilweise eingewehte Rinne, die gleich zu Beginn einen perfekten Fels zum drop-in bot. Obwohl die Versuchung groß war diesen Fels mit einem Air zu zieren überwog der Respekt davor den geladenen Hang mit einem möglichen Tomahawk zu stark zu belasten. Somit stürzten wir uns auf dem ‚Normalweg‘ die 40 Grad steile Rinne herab, und der leichte Triebschnee sluffte ordentlich hinter uns her. Mit breitem Grinsen kehrten wir zum Lift zurück.
Weitere Abfahrten folgten, doch mit fortschreitendem Tagesverlauf machte sich doch die südliche Lage der Pyrenäen bemerkbar, was dazu führte dass alle Hänge die nicht strikt Nord ausgerichtet waren langsam von der Sonne schwer wurden. Somit suchten wir uns eine schattige Wechte die einen perfekten Spot für einen Kicker bot, und zwirbelten noch die eine oder andere Luftnummer in den spanischen Himmel. Müde und völlig zufrieden kehrten wir am Ende des Tages in unser ausgestorbenes Bergdorf zurück.
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Am nächsten Tag begrüßte uns eine milchige Sonne inklusive Flachlicht. Trotzdem fuhren wir in das Skigebiet und suchten Kontraste zwischen den wenigen, aber dafür perfekt gesteckten Bäumen. Nur leider war das Licht zu schlecht um den noch ausständigen Aufstieg zum Puig Falco zu ermöglichen, was uns aber einen guten Grund gibt irgendwann mal wieder ins Boi-Tal zurückzukehren. Nach einem mehrgängigen Mittagessen quer durch die iberische Küche schwangen wir uns ins Auto zurück zum Flughafen Barcelona, um uns wieder in die eher schneearmen Gefilde der Alpen zu begeben.
Alles in allem ein spannender und abwechslungsreicher Trip, der bei super Schnee jederzeit wiederholt werden sollte. ​
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